Typen und Eigenschaften von Lattenrosten
Das Wichtigste in Kürze
- Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Lattenrosten ist ihre Verstellbarkeit.
- Neben der Verstellbarkeit sind eine Vielzahl an Eigenschaften wichtig, ob der Lattenrost zu Ihren Körpermaßen, Schlafgewohnheiten (z. B. Seitenlage) und Komfortansprüchen (z. B. gewünschter Härtegrad) passt.
So gehen Sie vor
- Überlegen Sie, ob ein Lattenrost für Ihr Bett geeignet ist. Wasserbetten, Futons und einige Matratzentypen benötigen keinen Lattenrost. Oftmals werden Betten auch als Komplettsystem inklusive Lattenrost angeboten.
- Wählen Sie die Verstellbarkeit. Diese bestimmt den Lattenrost-Typ.
- Vergleichen Sie dann die verschiedenen Eigenschaften für Ihren Lattenrost-Typ. Auf dieser Seite finden Sie einen Vergleich von Eigenschaften für die gängigsten Lattenrost-Typen. Beachten Sie: Auch ein teurer Lattenrost kann schlecht investiertes Geld sein, wenn er nicht zu Ihrer Größe, Ihrem Gewicht, Ihrer üblichen Schlafposition oder Ihrem bevorzugten Härtegrad passt. Einen Überblick bieten Ihnen unsere Tabellen.
- Sobald Sie eine Idee haben, welche Modelle für Sie infrage kommen, schauen Sie sich die genauen Produktbeschreibungen, Kundenempfehlungen, Expertenmeinungen und Testergebnisse an. Auf unserer Seite finden Sie Links zu neutralen Testanbietern und zu wissenschaftlichen Studien.
- Achten Sie beim Bestellen auf die Versandkosten, Verfügbarkeit, Lieferzeiten und den Service des Händlers. Der billigste Preis nützt Ihnen nichts, wenn Sie Ihren gewünschten Lattenrost nicht geliefert bekommen.
- Kostenlose Lattenroste finden Sie oft über Kleinanzeigen. Anleitungen zum Selbstbau bietet beispielsweise die Stiftung Warentest. Exklusive Schlafwelten und Komplettsysteme finden Sie im gehobenen Einrichtungsgeschäften. Einen guten Gesamtüberblick bieten beispielsweise die allgemeinen Besuchertage auf der Internationalen Möbelmesse Köln (IMM Cologne, Fr. 19.01.2023 - Sa. 20.01.2023).
Die Eigenschaften von Lattenrosten im Überblick
Man könnte meinen, ein Lattenrost sei ein Lattenrost. Im Kern trifft dies auch zu. Ein Lattenrost besteht aus einem Rahmen und Federholzleisten. Diese Eigenschaft haben alle Lattenroste ausgenommen die sogenannten Rollroste, die oft mit Lattenrosten auf eine Stufe gestellt werden. Wir geben Ihnen nachfolgend einen Überblick, auf welche Eigenschaften Sie neben der Verstellbarkeit achten sollten.
Rollroste sind mit zwei Bändern zusammengetackerte Kanthölzer, die keine Federung bieten, sondern lediglich dazu gedacht sind, in einem Bett eine Auflage für Matratzen zu schaffen, die luftdurchlässig ist, damit die Feuchtigkeit vom Schweiß nicht zum Schimmel an der Matratze führt. Rollroste haben den Vorteil, dass sie beispielsweise auch für Futons gut geeignet sind.

Tellerfeder-Lattenroste
Ergonomisches Liegen mit 7 Zonen
Man hat herausgefunden, dass man ein ergonomisches Liegen durch das Einsinkverhalten in das Schlafsystem verbessern kann. Zu Großmutters Zeiten hieß es, ein Schlafsystem müsse möglichst hart sein. Heute erinnert das an eine Pritsche im Knast. Das ergonomische Liegen bedeutet vereinfacht gesagt, dass Ihre Wirbelsäule anatomisch günstig liegen sollte. In der Nacht verlängert sich Ihre Wirbelsäule, die am Tage meist immer gestaucht und im schlimmsten Falle gekrümmt ist. Dies gelingt am besten, wenn Ihre Wirbelsäule gerade gebettet ist. Und wenn Sie auf der Seite auf einem Brett liegen, dann stippt Ihre Wirbelsäule im Po-Bereich nach oben und im Schulterbereich nach oben. Schaffen Sie es jedoch, mit dem Becken etwas einzusinken und im Schulterbereich noch mehr, dann liegt Ihre Wirbelsäule gerade. Und das ist der Grund, warum es die 7 Zonen gibt. Wobei festgehalten werden muss, dass Becken, Schulter und Kopf die wichtigsten Auflagepunkte zur Stützung der Wirbelsäule und Halswirbelsäule sind. Das ist der Grund, warum 7 Zonen Lattenroste ergonomisch und zur Zeit der Status Quo sind.
Die Anzahl der Federholzleisten
Die Anzahl der Federholzleisten ist maßgeblich verantwortlich für den Abstand zwischen den Leisten. Der Leistenabstand ist wichtig, damit sich Kaltschaum und Viscomatratzen nicht durch zu große Lücken durchdrücken. Wenn sich der Matratzenschaum durch die Lücken zwischen den Federholzleisten durchdrückt, kann sich diese verformen und erheblich an Qualität einbüßen. Durch eine hohe Anzahl an Federholzleisten wird die Atmungsaktivität der Matratze gefördert und eine flexiblere Federung begünstigt.
Der individuell einstellbare Beckenbereich
Wenn wir nun weiter auf die Eigenschaften eines modernen Lattenrostes eingehen, dann sieht man, dass fast jeder Hersteller einen individuell einstellbaren Beckenbereich besitzt. Einstellbar wird dieser durch die Kombination von zwei Federholzleisten, sowie einem Härtegradregler. Wenn diese nach außen gezogen sind, liegt die Last auf zwei Federholzleisten, weil der Beckenbereich bei kräftigen Personen ein hohes Gewicht haben kann. Ist man jedoch eine eher zierliche Person, so ist es günstiger, wenn der Beckenbereich etwas weicher eingestellt ist. Wenn also die Schieberegler in der Innenposition liegen, liegt die Last nur noch auf einer Federholzleiste und diese gibt etwas mehr nach als zwei Federholzleisten zusammen. Oftmals ist es in unserer Wohlstandgesellschaft jedoch so, dass der Hüftbereich einer besonderen Stützung bedarf, weshalb hier auch fast ausnahmslos alle Hersteller die "Doppelleiste" mit Härtegradreglern anbieten.
Schultereinsinkbereich
Die Schulter muss bis zu 8 cm einsinken können, damit die Wirbelsäule gerade gebettet ist. Einen solch hohen Federungsgrad bekommen Sie selbst mit dem besten Lattenrost nicht hin. Hier kommt es ganz wesentlich auf Ihre Matratze an. Der Lattenrost kann dann noch ein wenig unterstützend wirken. Die mordernen Lattenroste haben (neben der Endfederungsleitung) durch die federnden Kappen am Abschluss der Federholzleiten eine Ausfräsung in den Seitenholmen der Lattenroste, die es ermöglicht, dass der Schulterbereich über die Seitenholmhöhe hinweg besonders tief einsinken kann. Ein Lattenrost mit diesem Kompfortmerkmal ist im stationärem Handel im Regelfall nicht unter 200 Euro zu bekommen.
Kopflagerung
Die Lagerung des Kopfes beim Schlafen ist außerordentlich wichtig um Nackenbeschwerden vorzubeugen. Werden die Blutlaufbahnen gedrückt oder gezerrt, kann sich dies in einem unausgeglichenem Schlaf und Nackenschmerzen bemerkbar machen. Der Kopf ist immer als Ganzes zu sehen. Er kann sich im Gegensatz zur Wirbelsäule nicht verkrümmen. Die Fehllagerung des Kopfes kann zu Verspannungen, Nachenschmerzen und Kopfschmerzen führen. Auf der letzten Leiste liegen nur große Menschen, weshalb ein 42 Leisten Lattenrost meist für den ergonomischen Schlaf ok ist. Was passiert jedoch, wenn die Matratze dauerhaft am Kopfende eine Krümmung nach unten aufweist? Meistens "bügelt" die Matratze das nach nach jedem Gebrauch wieder aus. Oftmals ist es aber auch so, dass die Matratze auf den letzten 6 Zentimetern dauerhaft nach unten abknickt und sich verformt. Daraus könnte folgen, dass der Kopf ebvenfalls abknickt. Die Folge ist eine schlechtere Versorgung des Gehirns und der Kopfhaut mit Sauerstoff und Närhstoffen. Schmerzen und Verspannung können die Folge sein. Aus Friseurkreisen ist bekannt, dass die Durchblutung der Kopfhaut das Wichtigste ist, um die Haare mit Nährstoffen zu versorgen. Jedoch ist die wissenschaftliche Datenlage nicht eindeutig, da zumindest kurzfristig von einer Mangelversorgung auch positive (Selbstheilungs-)Effekte berichtet werden. Wichtig: Entscheidend für einen guten und gesunden Schlaf ist die innere Einstellung. Der Glaube an eine heilende Wirkung von Lattenrost und Matratze verbessert den Schlaf (Placebo-Effekt). Der Glaube an einen negativen Einfluss verschlechtert den Schlaf (Malcebo-Effekt).
Der Mittelgurt
Der Mittelgurt ist ein wichtiges Element zur Haltbarkeit Ihres Lattenrostes. Durch den Mittelgurt werden die Lasten von schwereren Partien aufgefangen. Die Last verteilt sich auf alle Federholzleisten. Somit beanspruchen Sie nicht nur die einzelne Federholzleiste, sondern es wird ein Teil der Last von allen Federholzleisten getragen.
Das Schichtholz
Das Schichtholz erzeugt Stabilität und Flexibilität zugleich. Der Lattenrahmen wird durch das Schichtholz besonders stark und stabil. Somit kann ein Lattenrost auch ohne Mittelstütze ausschließlich von den äußeren Auflageflächen getragen werden. Ähnliches gilt für die Federholzleisten. Die Schichten werde so übereinander verklebt, dass die Federwirkung möglichst lange hält.
Der Abschluss
Der Abschluss an den Seiten, sowie oben und unten ist sinnvoll, damit die Matratze nicht wegknickt. Bei Nutzung zweier Lattenroste nebeneinander ist der weitere Sinn des Seitenrahmens, eine Lücke zwischen den zwei Matratzen zu verhindern. An den Seiten liegen die Kappen zur Halterung der Federholzleisten über dem Seitenholm, sodass zwei Lattenroste nebeneinander keine Lücke bilden können. Am Kopf- und Fußende sorgt der Abschluss auch zu den Endseiten des Lattenrostes für eine ebene Fläche.
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